8 Jahre Tennis und Autismus

 

8 Jahre Tennis und Autismus beim DTK

 

Seit September 2009 trainiert eine Gruppe Jugendlicher in Zusammenwirken mit dem Autismus-Therapie-Zentrum Dortmund in unserem Verein.

 

Das durch die Altgoldsammlung des Dortmunder Zahnärzte-e.V. geförderte Projekt ist inzwischen seit vier Jahren unter der Leitung von Philipp Karwasz, B-Trainer DTB Leistungssport (angehender A-Trainer) des DTK RW 98.

 

Im Frühjahr 2016 erweiterte der DTK RW 98 unter Mithilfe von Sportkinder e.V. sein Trainingsangebot auf Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Da Sportangebote für die Betroffenen allgemein sehr gering ist, konnte das Gruppentraining von vier auf fünf Gruppen angehoben werden.

 

Das Gruppentraining wird für ein Jahr vom Dortmunder Zahnärzteverein finanziert. Wenn die Trainingsschüler weiterhin Interesse haben, bietet der DTK RW 98 ihnen eine geförderte Mitgliedschaft an. Eine der fünf Gruppen besteht bereits aus Vereinsmitgliedern. Dadurch können neue Interessenten in das Training nachrücken.

 

Sicherlich ist das Gruppentraining  mit  autistischen Kindern und Jugendlichen nicht vergleichbar mit normalem Gruppentraining. Die Kids sind eher scheu und stehen nicht gerne im Mittelpunkt. Dies ist der Grund, weshalb wir auch für diesen Artikel auf ein Gruppenfoto aus Rücksicht verzichten. Für sie ist eine klare Strukturierung von enormer Bedeutung . Spontantität und Veränderung (z.B. Verschiebung der Trainingszeit u.a.) führen zu viel größerer  Abwehr als wir es gewohnt sind. Alleine die Umstellung vom Hallentraining auf das Sommertraining auf dem Außenplatz ist eine große Hürde.

Dies macht es auch für Trainer Philipp Karwasz zu einer echten Herausforderung, neue Schüler in die Gruppen zu integrieren.

Auf der anderen Seite kann Philipp neben der klaren Leistungssteigerung seiner Schüler auch von einer enormen Persönlichkeitsentwicklung berichten, die auf das strukturierte und behutsame Training zurückzuführen ist.

Kinder, die vorher sehr introvertiert waren und jeglichen sozialen Kontakt gescheut haben, haben Freunde auch im privaten Bereich dazugewonnen. Für viele ist diese Wochenstunde unverzichtbar geworden.

 

Philipp berichtet auch über Kuriositäten beim Training:

"A. kennt den Kalender in- und auswendig. Wenn man ihm auf ein Datum im nächsten Jahr anspricht, sagt er spontan den Wochentag. Er steht in der Schule überall 1. Wenn die Mutter sagt, mach Hausaufgaben, macht er sie solange, bis sie sagt, er soll aufhören."

 

"B. wartet immer vor der Tennishalle, bis alle anderen Schüler da sind. Sonst geht er nicht hinein. Als mal ein Mitschüler vorher abgesagt hat, kam er nicht in die Halle. Ich musste ihm im Auto persönlich sagen, dass das Training angefangen hat."

 

Diese auch nach Jahren immer noch neuen Erfahrungen lassen uns hoffen, dass das Projekt noch lange als wertvoller und integrativer Teil der Vereinstätigkeit erhalten bleibt.

 

Für den Inhalt

 


Dr. Joachim Otto

 

 

Philipp Karwasz

 

 

 

 

 

 

 

Zusätzliche Informationen